
Hitzlsperger hat sich getäuscht: Ich hatte gehofft, dass es einfacher ist
23. März 2019 - 09:48 Uhr

Thomas Hitzlsperger ist seit knapp sechs Wochen Sportvorstand des VfB
Die Aufgaben seit seinem Wechsel vom Leiter des Nachwuchsleistungszentrums zum Sportvorstand und damit zum Chef der Profiabteilung sind andere, aber sie sind nicht weniger komplex. Die Priorität gilt aktuell dem Erreichen des Ziels Klassenerhalt, alles andere wird hinten angestellt und muss dennoch im Auge behalten werden oder auch parallel laufen. Für den neuen Sportchef steht das Trainerteam und die Spieler klar im Mittelpunkt seiner Tätigkeit: "Das Trainerteam muss täglich meine Unterstützung spüren. Die Trainer und auch die Spieler, also alle, die dafür sorgen können, dass wir in der Bundesliga bleiben, die brauchen jetzt meine Zeit. Die haben absolute Priorität." gab Hitzlsperger im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten zu Protokoll. Doch mit dem Besuchen der Trainingseinheiten und der Sitzungen ist der Tag von Hitzlsperger noch nicht gelaufen. Mit einem Lachen auf den Lippen sagte er: "Ich hatte gehofft, dass es einfacher ist, wenn man sich nur um eine Mannschaft kümmern muss – im Nachwuchs sind es ja neun Teams mit ganz unterschiedlichen Anforderungen. Man hat in der Jugend die Trainer, die Spieler, die Berater, die Eltern – das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ich dachte, falls ich mal für die Profis zuständig sein sollte, dann würde es leichter. Jetzt stelle ich fest, dass ich mich da getäuscht habe."
Respekt vor der Verantwortung bei der Kaderplanung
Hitzlsperger hat Weinzierl und sein Team darin unterstützt, dem Team durch eine feste Formation und weitestsgehend mit der selben Mannschaft zu spielen, wieder mehr Selbstvertrauen und Stabilität zu geben. Doch was passiert nach der Saison? Die Unsicherheit der Ligazugehörigkeit macht es für Thomas Hitzlsperger als Neuling auf diesem Posten nicht einfacher. Verträge laufen aus, die Mannschaft braucht in der neuen Spielzeit wieder ein Gesicht aus rund 25 Spielern. "Alle Spieler im Kader haben jetzt die Chance zu beweisen, dass sie den VfB nach vorne bringen wollen und können – egal, wie lange sie noch einen Vertrag haben." meinte Hitzlsperger, doch man muss davon ausgehen, dass dies am Ende des Tages nicht alle sein werden. Mit den Ideen des Trainers will Hitzlsperger und der VfB vor allem Spieler, die "auf der Höhe ihrer Schaffenskraft sind", sprich die Alterstruktur des Kaders braucht Spieler um die 25 Jahre. Laut BILD beschäftigt man sich mit den bereits für den VfB spielenden Zuber und Esswein, doch sie sind nur als Leihspieler bei den Schwaben. Um diese Aufgabe der Kaderplanung bewältigen zu können, braucht Thomas Hitzlsperger Support von außen. Die Suche nach einem Sportdirektor läuft und es soll nach Hitzlsperger "aktuell mehrere Kandidaten" geben. "Ich habe großen Respekt vor der Verantwortung bei der Kaderplanung – und habe vom ersten Tag an gesagt: Ich brauche Unterstützung, jemanden, der das schon gemacht hat. Die Stärken und Schwächen der Spieler kann ich sehr gut einschätzen. Auch der Trainer bringt seine Vorstellungen und Erfahrungen ein – und wir verfügen über eine erfahrene Scouting-Abteilung. Aber einen Kader mit 23 bis 25 Spielern zusammenzustellen, das ist noch mal eine ganz andere Kunst." Die Aufgaben und die Verantwortung sind also groß. Auch wenn sich der 36-Jährige geborene Münchner die Aufgabe leichter vorgestellt haben sollte, sieht er darin eine Chance seinem Herzensclub zu helfen. "Ich kann den Weg des VfB, der mein Klub ist und zu dem ich die engste Bindung habe, entscheidend mitgestalten."
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